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Франц ГрильпарцерSENDSCHREIBEN

So sehr auch unser Freund, der Grenadier und Dichter...
3 мин.
43
немецкий
So sehr auch unser Freund, der Grenadier und Dichter,
Die Qual geschildert hat, die grämlichen Gesichter,
Die Langeweile, die im Wildbad nun regiert,
Seit ihr mit euch das Schönste weggeführt;
So hat er doch – vielleicht aus Furcht, sich zu verraten,
Weil man auf Feuer schließt, da wo man Rauch erblickt –
Nur halb geschildert, was uns ganz bedrückt.
Nicht recht von einem Dichter und Soldaten!
O wißt es nur, wißt nur die Wahrheit ganz!
Zerrissen ist der Freude Blumenkranz,
Und Erde, Luft und Wasser haben sich verschworen,
Seitdem sie euch, die Günstlinge, verloren.
Es hat der Himmel sich mit schwarzem Flor behängt
Und weint in dicken, schweren Tropfen;
So sehr man ihn mit Flehn und Bitten drängt,
Nichts kann die Schleusen seines Zorns verstopfen.
Es tobt der Wasserfall mit doppler Macht,
Er brüllt wie ein verwundet Ungeheuer
Und weil er mich im irrigen Verdacht,
Daß eine andre Frau noch außer euch mir teuer,
Pocht er an mein Gemach bei stiller Nacht,
Als wäre Tod und Untergang mir zugedacht;
Auch hat er mir in seines Zornes Feuer
Vorläufig nur ein tüchtig Halsweh schon gebracht.
Die Ordnung der Natur hat sich verkehrt,
Sogar bei Tisch ist nichts an seiner Stelle,
Zur Gräte schrumpft die leckere Forelle,
Das Rindfleisch riecht, weil ihrs nicht mehr verzehrt,
Und wer nach so viel Unheil übrig noch geblieben,
Der wird vom Kälberbraten schmählich aufgerieben.
Gastein ist nur ein großer Sarg,
Es klagt der Held, es klagt der Sänger
Um euch, je länger, um so bänger,
Trotz seines Zölibats, der Patriarch.
Nichts kann uns Trost, Ersatz uns geben,
Lehrts doch die Welt, das ganze Dasein so,
Daß, wo die Charis und die Kunst entfloh,
Nichts Wünschenswertes mehr sich zeigt im Leben.

Grillparzer

(Bad Gastein am 3 August 1820)
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Gedichte.
Die meisten Gedichte wurden kurz nach ihrem Entstehungsdatum erstmals in verschiedenen Zeitschriften abgedruckt. Erstdruck der ersten Gesamtausgabe nach Grillparzers Tod, 1872.
Franz Grillparzer: Sämtliche Werke. Band 1, München [1960–1965], S. 130-131.

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