Vorüber die stöhnende Klage! Elysiums Freudengelage Ersäufen jegliches Ach – Elysiums Leben Ewige Wonne, ewiges Schweben, Durch lachende Fluren ein flötender Bach.
Erste Stimme
Jugendlich milde Beschwebt die Gefilde Ewiger Mai, Die Stunden entfliehen in goldenen Träumen, Die Seele schwillt aus in unendlichen Räumen, Wahrheit reißt hier den Schleier entzwei.
Zweite Stimme
Unendliche Freude Durchwallet das Herz. Hier mangelt der Name dem trauernden Leide, Sanfter Entzücken nur heißet hier Schmerz.
Dritte Stimme
Hier strecket der wallende Pilger die matten Brennenden Glieder im säuselnden Schatten, Leget die Bürde auf ewig dahin – Seine Sichel entfällt hier dem Schnitter, Eingesungen von Harfengezitter, Träumt er, geschnittene Halmen zu sehn.
Vierte Stimme
Dessen Fahne Donnerstürme wallte, Dessen Ohren Mordgebrüll umhallte, Berge bebten unter dessen Donnergang, Schläft hier linde bei des Baches Rieseln, Der wie Silber spielet über Kieseln, Ihm verhallet wilder Speere Klang.
Fünfte Stimme
Hier umarmen sich getreue Gatten, Küssen sich auf grünen samtnen Matten, Liebgekost vom Balsamwest, Ihre Krone findet hier die Liebe, Sicher vor des Todes strengem Hiebe, Feiert sie ein ewig Hochzeitfest.
Gedichte (1776–1788) Die Gedichte dieser Gruppe sind chronologisch nach Erscheinungsdaten geordnet. Wiedergegeben ist jeweils die Fassung des Erstdrucks. Friedrich Schiller: Sämtliche Werke, Band 1, München
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