So willst du dich der Kunst entziehen? Gib sie nicht auf, die heilge Kunst, Was uns zum Schutz ein Gott verliehen, Hat sich gelöst in Nebeldunst.
Das Gute, der Verstand, die Sitte Zähmt nicht mehr dieses störrische Geschlecht, Blind für das Unheil, taub der Bitte. Nur die Gewalt behielt ihr altes Recht.
Nach außen die Gewalt der Waffen, Nach innen zu der Künste Macht, Die, was sie bilden, ähnlich schaffen, Dem Urbild, das sich Gott gedacht,
So daß der Mensch in ihrem Spiegel Halb sich, halb seinen Ursprung kennt, Auf seiner Stirn das Geistersiegel, Das nur noch leuchtet, nicht mehr brennt.
Dir ward die holde Macht gegeben; Sei günstig du für so viel Gunst! Nicht dir allein gehört dein Leben, Gib sie nicht auf, die heilge Kunst!
Gedichte. Die meisten Gedichte wurden kurz nach ihrem Entstehungsdatum erstmals in verschiedenen Zeitschriften abgedruckt. Erstdruck der ersten Gesamtausgabe nach Grillparzers Tod, 1872. Franz Grillparzer: Sämtliche Werke. Band 1, München [1960–1965], S. 343-344.
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