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Себастьян БрантDAS NARRENSCHIFF. 92 UEBERHEBUNG DER HOFFAHRT.

Der macht ein Feuer auf strohernem Dach...
7 мин.
31
немецкий
Wer Hoffahrt liebt und thut sich loben
Und sitzen will allein hoch oben,
Den setzt der Teufel auf den Kloben.

Auf einer Stange, die der im Gebüsch verborgene Teufel festhält, sitzt als Lockvogel eine eitle Frau, die sich im Spiegel besieht. Unter einem Roste brennt schon für sie das höllische Feuer.
Der macht ein Feuer auf strohernem Dach,
Wer auf der Welt Ruhm setzt die Sach'
Und alles thut um zeitliche Ehr';
Dem wird zuletzt nichts andres mehr,
Als daß sein Wahn ihn hat betrogen,
Wie einer baut auf Regenbogen.
Wer wölbt auf eine Tannensäule,
Deß Anschlag zeigt vorzeitig Fäule;
Wer Ehr' und Weltruhm hier begehrt,
Der harrt nicht, daß ihm dort mehr werd'.
Manch Narr von Hochmuth ist entbrannt,
Weil er gekommen aus welschem Land
Und man auf Schulen ihn unterwies
Zu Bonôni, Pavîa und Paris
Und zu Hoch-Siên in der Sapienz
Und in der Schule zu Orliens,
Daß er den Roraffen gesehen hätt'
Und den Meister Peter von Conniget.
Als ob nicht auch in deutscher Art
Vernunft und Sinn noch sei bewahrt,
Daß man Weisheit und Kunst möcht lehren
Ohn fern auf Schulen sie zu hören.
Welcher will lernen in seinem Land,
Der findet jetzt Bücher allerhand,
Daß Niemand kann entschuldigen sich,
Er wolle denn lügen lästerlich.
Man meint vielleicht, es gäb' keine Lehre
Als zu Athenä überm Meere,
Darnach man sie in Welschland fand:
Jetzt blüht sie auch im deutschen Land,
Und nichts gebräch uns, – wär nicht der Wein,
Und daß wir Deutsche voll wollen sein
Und hätten gern ohn' Arbeit Lohn.
Wohl dem, der hat einen weisen Sohn!
Nicht acht' ich's, daß man Kunst viel kann,
Wenn man Hochfahrt damit gewann
Und will dadurch sein stolz und klug:
Wer weis' ist, der kann Kunst genug.
Wer lernt um Hochfahrt nur und Geld,
Der spiegelt sich allein der Welt,
Wie eine Närrin liebt zu putzen
Und spiegeln sich der Welt zu Nutzen,
Wenn sie spannt auf des Teufels Garn
Und läßt viel Seelen zur Hölle fahrn.
Das ist das Käuzlein und der Klobe,
Dadurch der Teufel sucht nach Lobe,
Und hat geführet Manchen hin,
Der klug sich hielt in seinem Sinn.
Denn Bileam Balach Rath ersann,
Daß Israel Gottes Zorn gewann
Und nicht sollt' in dem Streit bestehn,
Zu dem um Frauen es mußt' gehn.
Hätt' Judith sich nicht schön geziert,
Wär' Holofernes nicht verführt;
Isêbel strich sich Farben voll,
Als sie wollt' Jehu gefallen wohl.
Der Weise spricht: "Kehr dich geschwind!
Der Frauen Blick reizt dich zur Sünd!"
Viel Närrinnen sind also geil,
Daß sie ihr Antlitz bieten feil
Und meinen, es soll schaden nicht,
Schaun sie dem Narrn ins Angesicht.
Und doch hat lüsterner Blick mit Macht
Schon Manchen zur Narrenbank gebracht,
Der nicht eher wieder heimgegangen,
Bis er den Häher hat gefangen.
Hätt' Bersabe ihren Leib bedeckt,
Sie wäre durch Ehbruch nicht befleckt;
Nach fremdem Mann hat Dina gegafft,
Bis sie verlor die Jungfernschaft.
Eine demüthige Frau ist ehrenwerth
Und würdig, daß sie werde geehrt,
Die aber Hochfahrt nimmt zu Händen,
Deren Hochmuth will sich nimmer enden,
Die will auch allzeit vornan dran,
Daß Niemand mit ihr leben kann.
Die größte Weisheit auf der Erd'
Ist, können thun was jeder begehrt,
Und wenn man das für gut nicht nimmt,
Doch können thun, was jedem ziemt.
Wer aber Frauen thun will recht,
Sei stärker als ein Kriegesknecht,
Denn sie thun oft durch Blödigkeit
Noch mehr als wie durch Listigkeit.
Die Hochfahrt, die Gott haßt so sehr,
Steigt stätig auf, je mehr und mehr,
Und fällt zuletzt zu Boden doch
Zu Lucifer ins Höllenloch.
Hör', Hoffahrt, es kommt dir die Stunde,
Wo du vernimmst aus eignem Munde:
"Was bringt mein hoher Muth mir Freude,
Wenn ich hier sitz' in trübem Leide?
Was hilft mir Geld, Gut, Eigenthum,
Was hilft der Welt Ehr', Lob und Ruhm?
Es ist nichts als ein Schattenspiel
Und findet bald ein jähes Ziel!"
Wohl dem, der alles dies verachtet
Und Ewiges allein betrachtet.
Für einen Narrn ist nichts zu hoch,
Es fällt mit ihm zum Letzten doch
Zumal die Hoffahrt schändelich,
Die hat Natur und Art an sich,
Daß sie den höchsten Engel stieß
Vom Himmel fort und auch nicht ließ
Im Paradies den ersten Mann;
Auf Erden sie bestehn nicht kann,
Sie muß stets suchen ihren Stuhl;
Bei Lucifer im Höllenpfuhl
Sucht sie sich den, der sie erdacht;
Hoffahrt ist bald zur Höll' gebracht.
Durch Hochmuth ward Hagar von Haus
Mit ihrem Kind getrieben aus;
Durch Hoffahrt Pharao verdarb,
Korah mit seiner Rotte starb;
Der Herr gar sehr ward aufgebracht,
Als man den hohen Thurm erdacht;
Als David ließ aus Hochmuth zählen
Das Volk, mußt' er sich Plage wählen;
Herodes prunkte voll Hoffahrt,
Als ob sein Wesen göttlicher Art;
Er wollt' auch haben göttliche Ehr'
Und ward vom Engel geschlagen sehr.
Hochmuth erniedrigt Gottes Rath,
Demuth er stets erhöhet hat.
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Brant, Sebastian: Das Narrenschiff. Leipzig [1877], S. 174-177.

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