Себастьян БрантDAS NARRENSCHIFF. 23 VON UEBERSCHÄTZUNG DES GLÜCKS.
Das ist ein Narr, der Rühmens macht...
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Wer meint, vollkommen sei sein Heil Und stetes Glück allein sein Theil, Den trifft zuletzt der Donnerkeil.
Aus einer Wolke zückt eine Hand den Hammer, als Sinnbild des Donnerkeiles, nach dem Dach eines Hauses. Aus dem untern Geschoß schlagen gleichzeitig Flammen, während im obern ein Narr noch sorglos aus dem Fenster schaut.
Das ist ein Narr, der Rühmens macht, Daß ihn das Glück stets angelacht Und er Glück hab' in jeder Sache: Der harrt des Schlägels auf dem Dache. Denn der Vergänglichkeit Glücksal Ein Zeichen ist und ein Merkmal, Daß Gott des Menschen ganz vergißt, Der nicht zur Zeit geprüfet ist. Im Sprüchwort man gemeinlich spricht: "Ein Freund den andern oft besicht!" Ein Vater straft oft sein Söhne, Daß er an Rechtthun sie gewöhne; Ein Arzt gibt sauern und bittern Trank, Daß desto eh genes' der Krank'; Ein Bader sondirt und schneidet die Wunde, Damit der Sieche bald gesunde, Und weh dem Kranken, wann verzagt Der Arzt und nicht mehr straft noch sagt: "Das sollte der Sieche nicht haben gethan Und deß nicht haben sich unterfahn!" Vielmehr spricht: "Gebt ihm nur recht hin All was er will und lüstet ihn!" Wen also der Teufel beschei ... will, Dem gibt er Glück und Reichthum viel. Geduld ist besser in Armuth Denn aller Welt Glück, Reichthum, Gut. Auf Glück soll Niemand Stolz empfinden, Denn wenn Gott will, so wird es schwinden. Ein Narr schreit jeden Augenblick: "O Glück, was läßt du mich, o Glück? Weß zeihst du mich? Gib mir recht viel, Denn ich ein Narr noch bleiben will!" Drum, größre Narren wurden nie Denn die Glück hatten allzeit hie!