Das Narrenschiff hatt' ich gedichtet, Mit großer Arbeit aufgerichtet, Mit Thoren es so voll geladen, – Man braucht nicht anders sie zu baden: Ein Jeder hat sich selbst gerieben. Doch ist es nicht dabei geblieben, Gar Mancher hat, wie's ihm gefiel, – Vielleicht als er getrunken viel, – Dran neue Reime wollen henken. Derselbe sollte wohl bedenken, Daß er voran saß in dem Schiff, Drin ihn und andre traf mein Griff, Dann blieb ihm Arbeit wol gespart. Mit altem Segel beginnt die Fahrt Dies Schiff, dem ersten gleich es fliegt Und sich mit schlichtem Wind begnügt. Wahr ist's, ich säh' es gern vermehrt, Doch meine Arbeit würd' verkehrt: Gemischt manch andrer Reim drin ist, Dem Kunst und Art und Maß gebrist. Viel Reime sind mir abgeschnitten, Den Sinn verliert man in der Mitten; Ein jeder Reim zeigt solchen Schmuck, Wie er sich paßte für den Druck Und wie die Form gegossen war, Drum mancher schlecht ward offenbar, Daß es im Herzen mich gar sehr Geschmerzt hat, tausendmal und mehr, Daß Mühe, Arbeit und Verstand Ohn Schuld ich übel aufgewandt; Daß öffentlich ich soll ansehn, Was ich doch nimmer ließ ausgehn, Was nie mir kam vor Mund noch Kehle. Doch meinem Gotte ich's befehle: Dies Schiff fährt auf den Namen sein; Der Dichter bringt nicht Schand' ihm ein, Auch nicht dem alten in keiner Sachen, Dieweil nicht Jeder Narrn kann machen, Er heiß' denn, wie ich bin genannt: Der Narr Sebastianus Brant.