Ein lied von der Heiligen Christlichen Kirchen, aus dem xij. capitel Apocalypsis. Martinus Luther
Sie ist mir lieb die werde magd und kan jr nicht vergessen, Lob, ehr und zucht von jr man sagt, sie hat mein hertz besessen. Ich bin jr hold, und wenn ich solt gros unglück han, da ligt nicht an. Sie wil mich des ergetzen mit jrer lieb und trew an mir, die sie zu mir wil setzen und thun all mein begir.
Sie tregt von gold so rein ein kron, da leuchten jnn zwelff sterne, Ir kleid ist wie die sonne schon, das glentzet hell und ferne Und auff dem Mon jr füsse ston, Sie ist die brawt dem Herrn vertrawt, jr ist weh und mus geberen Ein schönes kind, den edlen Son und aller welt ein Herren, dem ist sie unterthon.
Das thut dem alten Trachen zorn und wil das kind verschlingen, Sein toben ist doch gantz verlorn, es kan jm nicht gelingen. Das kind ist doch gen himel hoch genomen hin und lesset in auff erden fasst seer wüten. Die Mutter mus gar sein allein, doch wil sie Gott behüten und der recht Vater sein.