Der Greis des Silberhaares, Der Winter, sank ins Grab; Der Jünglingstraum des Jahres, Der Frühling, löst ihn ab. Er zieht, von Melodien Der jungen Freud' umhallt, In goldnen Phantasien Durch den bekränzten Wald.
Es flüstern leise Weste Mit jedem Halm der Flur Vom großen Liebesfeste Der bräutlichen Natur. Sie wird den Lenz umfangen – O diese Wonne bricht Hervor auf ihren Wangen, Wie heitres Morgenlicht.
Zum Tanz begeistern Laute Der Seligkeit den Bach; Im Moos, im kleinsten Kraute Wird stiller Jubel wach. O fühlt, was in den Quellen Nach Finkenschlägen tanzt, Und auf geheime Stellen Der Liebe Myrten pflanzt!
O fühlet! fühlt die Freude, Die jeden Strauch belebt, Und über Feld und Heide Mit Lerchenjubel schwebt! Sie ist ein Kind der Liebe, Der Liebe, welche tief Aus Nächten das Getriebe Der Morgensterne rief;
Die seliges Frohlocken In stumme Wälder haucht, Und Hyazinthenglocken Ins Blau des Himmels taucht. Es töne laut: Willkommen! O Freud', um deinen Pfad. Sei festlich aufgenommen, Wo deine Gottheit naht!
Still, jedes Rauschgetümmel, Wohin dein Wandel tritt! Du bringst aus deinem Himmel Den sanftern Himmel mit, Voll Unschuld, wie die Jugend, Die du in Tänzen übst. Wir brauchen wenig Tugend, Wenn du uns Unschuld giebst!