Aus tieffer not schrey ich zu dyr, Herr Gott erhor meyn ruffen. Deyn gnedig oren ker zu myr und meyner bitt sie offen. Denn so du willt das sehen an, was sund und unrecht ist gethan, wer kan Herr fur dyr bleyben?
Bey dyr gillt nichts den gnad und gonst die sunden zu vergeben. Es ist doch unser thun umb sonst auch ynn dem besten leben. Fur dyr niemant sich rhumen kan, des mus dich furchten yderman Und deyner gnaden leben.
Darumb auff Gott will hoffen ich, auff meyn verdienst nicht bawen, Auff yhn meyn hertz sol lassen sich und seyner guete trawen, Die myr zu sagt seyn werdes wort, das ist meyn trost und trewer hort, Des will ich allzeyt harren.
Und ob es wert bis ynn die nacht und widder an den morgen, Doch sol meyn hertz an Gottes macht verzweyfeln nicht noch sorgen. So thu Israel rechter art, der aus dem geyst erzeuget ward Und seynes Gotts erharre.
Ob bey uns ist der sunden viel, bey Gott ist viel mehr gnaden, Seyn hand zu helffen hat keyn ziel, wie gros auch sey der schaden. Er ist alleyn der gute hirt, der Israel erlosen wirt Aus seynen sunden allen.
Martin Luther: Werke. 120 Bände, Band 35, Weimar 1888 ff., S. 419-420. Entstanden um die Jahreswende 1523/1524. Erstdruck in: Liedersammlung (Achtliederbuch) Nürnberg (Jobst Gutknecht) 1523/ 1524.
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